Verlagsinterview mit Jörg Erlebach
Interview zwischen SadWolf Verlag und dem Autor anlässlich der Veröffentlichung
des dritten Bandes der Chroniken aus Schattenwelt mit dem Titel „Die steinernen
Hallen“ im Februar 2021
1. Was hat zum Buch / neuen Band geführt?
Die Frage müsste eher lauten: Was hat dich dazu veranlasst Bücher zu schreiben?
Schon in meiner Jugendzeit habe ich Bücher, die über phantastische Welten berichteten, verschlungen. Wenn man viel liest, entstehen automatisch auch Gedanken über eine eigene Geschichte. Auslöser zu meinen Wunsch nach einer eigenen Geschichte war sicherlich das Lesen der Bücher von Tolkien und Pratchett. Ich war einfach nur fasziniert, über was für Welten, Orte und Abenteuer diese Schriftsteller berichteten.
2. Wo schreibst du am liebsten?
Zuhause – meistens spät in der Nacht, wenn alles ruhig und still ist.
3. Wie fühlst du dich kurz vor der Veröffentlichung?
Nachdem es sich bereits, gemeinsam mit dem SadWolf-Verlag, um meine fünfte Buchveröffentlichung handelt, ist ein wenig von der Aufregung verloren gegangen. Viele Prozesse sind mittlerweile eingespielt und so freue ich mich einfach, dass ein neues Werk von mir das Licht der Welt erblickt.
4. Was war der Auslöser zum Schreiben des Buches (Band 3 der Chroniken)?
Ganz einfach– der Auslöser war natürlich Teil 1 und 2 der Chroniken aus Schattenwelt, denn man muss ja die Geschichte zu Ende schreiben 😉
Ich würde deshalb die Frage vorziehen – was war der Auslöser zum Schreiben der Chroniken?
Die Geschichte um Tiron und seinen Gefährten spukte mir sehr lange durch den Kopf, doch aufgrund von beruflichen Herausforderungen blieb einfach keine Zeit und Ruhe, sich hinzusetzen, um sie niederzuschreiben. Letztendlich führte die Geburt meiner Nichte Pia dazu, dass ich es dann tatsächlich auch tat. Denn ich gab dem kleinen Wurm damals ein Versprechen: Wenn Du 18 wirst, bekommst du von mir einen eigenen Roman.
Nun – heute ist sie zwanzig und schreibe bereits am sechsten Buch.
5. Was waren die Überlegungen zum Buch?
In diese Frage würde ich alle drei Bände miteinbeziehen. Ehrlich gesagt, gab es damals, als vermeintlich angehender Autor, der zudem jung, unerfahren und sicherlich mit einer guten Portion Naivität ausgestattet war, keine großen Überlegungen. Ich wollte einfach nur die Geschichte erzählen, die ich schon so lange mit mir herumtrug. Das änderte sich jedoch ziemlich schnell, als ich bei etwa fünfzig bis sechzig geschriebenen Din A4 Seiten angelangt war. Ich hatte mir kaum Gedanken über die einzelnen Personen und ihre Charaktereigenschaften gemacht, die Beschreibung der Orte der Handlungen hatte ich nur sehr vage im Kopf – alles in allem: es fehlte der berühmte rote Faden.
An diesem Punkt möchte ich gerne zu Frage 6 übergehen.
6. Was war die größte Hürde beim Schreiben des Buches?
Erst als ich an diesem Punkt angekommen war, nahm ich mir die Zeit, alles, aber auch wirklich alles, neu zu überdenken. Ich stellte das komplette Projekt auf null und fing von vorne an – bis ich meinen roten Faden gefunden hatte. Und ab diesem Zeitpunkt wurde klar, dass ich meine Geschichte nicht in einem Buch unterbringen konnte (und auch nicht wollte). Das war wirklich der schwierigste Teil, von dem ich aber auch für die Zukunft sehr viel gelernt habe. Neue Bücher gehe ich seitdem sehr strukturiert an, aber immer so, dass ich meiner Fantasie trotzdem freien Lauf lassen kann.
7. Wie sieht die Zukunft aus? Welche neuen Projekte werden in Angriff genommen?
Die Chroniken aus Schattenwelt wurde nun schon vor 16 Jahren begonnen und zum ersten Mal 2010 – 2012 bei Books on Demand im Eigenverlag veröffentlicht. Um so mehr war ich glücklich, dass dann 2015 Jörg Erlebach und der SadWolf-Verlag aufeinandertrafen. Die ersten beiden Teile der Chroniken aus Schattenwelt wurden veröffentlich und nun findet die Trilogie ihren würdigen Abschluss mit den „Steinernen Hallen“. Es hat lange gedauert, ist aber auch dem geschuldet, dass ich in der Zwischenzeit die „Frankfurt Saga“ begonnen hatte, von der bereits zwei Bücher, ebenfalls im SadWolf-Verlag verlegt wurden. Aktuell schreibe ich mit Hochdruck am dritten Band der Frankfurt Saga. Parallel dazu entstehen momentan Kurzgeschichten über die Frankfurter Kobolde, doch zur Zeit möchte ich nicht mehr dazu sagen, da alles erst in der Entstehungsphase ist.
8. Wie sind die bisherigen Erfahrungen in der Schriftstellerei?
Die Frage allein wäre wahrscheinlich ein ganzes Buch wert. Aber abgesehen davon – ich schreibe aus Spaß und nicht, weil ich damit Geldverdienen muss, dass ist schon mal sehr beruhigend. Allein die Masse an Büchern, die jedes Jahr veröffentlicht werden, macht es unglaublich schwer, sich als einzelner Autor in Szene zu setzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Doch wenn man hartnäckig dranbleibt, Tiefschläge wegsteckt (und von denen gibt es jede Menge) und sich nicht entmutigen lässt, dann kann man sich sukzessive seine eigene Leserschaft aufbauen. Und wenn man dann positive Feedbacks der Leser bekommt, ist das mit Gold nicht aufzuwiegen!!
9. Kreative Eigenfrage, welche Frage würdest du deinem Lieblingsschriftsteller stellen und diese beantwortest du, als ob ein Leser sie Ihnen stellen würde.
Gerne hätte ich Herrn Tolkien gefragt, ob er mit der filmischen Umsetzung seiner Werke zufrieden gewesen wäre. Das würde mich wirklich brennend interessieren…
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© 2018 Jörg Erlebach